Lass uns mit einer beachtlichen Zahl starten: Über 100 (!) Vereine sind in Tulln an der Donau registriert. Die Betätigungsfelder führen von Kultur, Kunst und Gesundheit, über Sport und Soziales bis hin zur Kinder- und Jugendarbeit, sowie Interessensfeldern wie Kleintiere, Briefmarken sowie Autos. Die Vielfalt ist groß.
So findest du einen passenden Verein in Tulln:
Die Informationen in den Listen pflegen die Vereine selbst ein bzw. warten diese! Vielleicht auch gleich eine gute Erinnerung den Eintrag des eigenen Vereins zu aktualisieren. Neue Vereine können hier eingetragen werden.
Kooperationsmöglichkeiten für Vereine in der Stadt des Miteinanders

Das Dach der Stadt des Miteinanders bietet auch für Vereine viele Möglichkeiten! Im Sommer gibt es zum Beispiel die Möglichkeit beim Tullner Aktivsommer mitzumachen. Hier bewirbt die Stadtgemeinde die Zeitspanne zwischen Ende Juni und Anfang September und Vereine können mit einem Programmpunkt vertreten sein. Die bunte Vielfalt wird auf der Webseite der Stadt des Miteinanders dargestellt:
In der Vergangenheit fanden auch direkte Kooperationen zwischen Vereinen bzw. Stadt des Miteinanders Initiativen statt. Beispielsweise besuchte das Reparaturcafé Team die Pfadfindergruppe Tulln, um das #voneinanderlernen zu praktizieren. Die Jugendlichen konnten ihre Kompetenzen beim Reparieren ausbauen und das Reparaturcafé Team konnte Know How weitergeben:


Meist im September findet immer wieder der sogenannte Vereinstag am Tullner Hauptplatz statt. Hier gibt’s die Möglichkeit sich zu präsentieren und gemeinsames Programm für die Besucher*innen zu gestalten.
In der Vergangenheit gab es dazu auch einen Tag, der rein den Kinder- und Jugendlichen gewidmet war.
Hast du eine Idee? Oder möchtest du mit anderen Vereinen in Kontakt treten, dann kontaktiere uns gerne.
Was ist überhaupt ein Verein?
Das Vereinsgesetz in Österreich regelt das sehr genau. Ein Verein im Sinne des Vereinsgesetzes ist ein
- freiwilliger,
- auf Dauer angelegter,
- aufgrund von Statuten organisierter Zusammenschluss
- mindestens zweier Personen
- zur Verfolgung eines bestimmten, gemeinsamen, ideellen Zwecks.
Ein Verein hat damit eine Rechtsgrundlage und viele Geschäfte sind möglich. So können Räumlichkeiten gemietet oder gekauft werden, es kann eine gemeinnützige Finanzierung des Vereins aufgestellt werden oder der Verein kann als Veranstalter von Events auftreten.
Mehr Informationen und Hilfestellungen für Vereine gibt es zum Beispiel über das Freiwilligencenter Niederösterreich.
Was ist der Unterschied zwischen Vereinstätigkeit und Stadt des Miteinanders Aktivitäten?
Formal gesehen gibt es viele Unterschiede. Wie oben beschrieben zielt die Tätigkeit in einem Verein auf einen dauerhaften, auf einen Zweck ausgerichteten Zusammenschluss von Personen ab. Vereine agieren daher wesentlich strukturierter und langfristiger. Vereine haben eine Rechtspersönlichkeit.
Bei Stadt des Miteinander Aktivitäten bzw. Initiativen schließen sich zwar ebenfalls Menschen zusammen, jedoch für niederschwelligere, kurzfristigere und weniger strukturierte Angebote. Treibkraft ist dabei immer die eigene Freude. Bei Stadt des Miteinanders Aktivitäten kann jederzeit beschlossen werden diese wieder einzustellen. So gibt es zwar derzeit einen Wander-Treff oder einen Spiele-Treff, doch diese könnten jederzeit auch wieder beendet werden.
In Gesprächen mit Vereinsleuten in Tulln werden immer wieder Bedenken geäußert, dass Stadt des Miteinanders Aktivitäten eine Art „Konkurrenz“ darstellen könnten. Dazu sei gesagt: es hängt doch stark vom Ziel und Zweck der Aktivitäten ab, ob es sinnvoll ist, diese im Rahmen einer Vereinsstruktur oder im Rahmen einer losen, offenen Struktur wie Stadt des Miteinanders durchzuführen.
Lass mich ein Beispiel nennen: Denken wir an das Thema Sport und Bewegung. Möchte man einen konkreten Sport inklusive Technik erlernen, ein Training besuchen, bei Wettkämpfen mitmachen, Jugend und Nachwuchs fördern und aufbauen oder in einer bestimmten Kategorie Meister werden, dann wird es eine gewisse Organisation und Struktur aller Maßnahmen benötigen. Dann braucht es Finanzierung, Infrastruktur und Menschen, die all das zustande bringen. Hier liegt auf der Hand, dass ein Verein die bessere Lösung darstellt.
Dem gegenüber steht der einfache Gedanke sich einmal pro Woche bewegen zu wollen und das nicht alleine zu tun. So kam zum Beispiel der Wander-Treff zustande. Ein vollkommen offenes, freies Treffen all jener, die am Donnerstag Vormittag eine große Runde spazieren gehen möchten. Ohne Verpflichtungen, ohne fixe Mitgliedschaft und ohne langfristige Zielsetzung. Ganz einfach im Miteinander gemeinsam gehen.
Aktuelle Herausforderungen für Vereine
Vereine leisten wertvolle Arbeit für das gesellschaftliche Miteinander – doch auch sie stehen vor großen Herausforderungen. Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren stark verändert, was viele engagierte Menschen in Tulln deutlich spüren.
Eine zentrale Herausforderung betrifft die finanziellen Rahmenbedingungen. Steigende Kosten für Infrastruktur, Materialien, Veranstaltungen oder Energie treffen auch gemeinnützige Organisationen. Fördermöglichkeiten gibt es zwar, doch deren Beantragung ist oft zeitintensiv und nicht für alle Vereinsgrößen leicht zugänglich. Viele Vereinsverantwortliche müssen sich immer öfter die Frage stellen: Wie sichern wir unsere laufenden Aktivitäten? Wie bleiben wir für neue Mitglieder attraktiv, ohne die Beiträge erhöhen zu müssen?
Eng verbunden damit ist der Wandel im Ehrenamt. Während früher viele Menschen bereit waren, sich langfristig, verbindlich und mit einem klaren Rollenverständnis in einen Verein einzubringen, sind die Erwartungen heute oft andere: Viele wollen sich projektbezogen, flexibel oder zeitlich befristet engagieren. Das ist grundsätzlich positiv – stellt aber Vereine, die auf regelmäßige Mitarbeit angewiesen sind, vor strukturelle Probleme. Die klassischen Vereinsfunktionen – vom Kassier bis zur Schriftführung – sind zunehmend schwer zu besetzen.
Auch die Anforderungen an Sichtbarkeit und Kommunikation sind gestiegen. In einer digitalen Welt mit vielen Informationskanälen reicht der Aushang im Vereinslokal nicht mehr aus, um neue Mitglieder oder Unterstützer*innen zu gewinnen. Vereine müssen sich heute aktiv präsentieren, sichtbar sein, Geschichten erzählen – auf Social Media, bei Veranstaltungen, in der Zusammenarbeit mit der Gemeinde oder anderen Partnern.
Hinzu kommt die Notwendigkeit, sich als Verein stärker zu vernetzen. Die Herausforderungen sind oft ähnlich – egal, ob es sich um einen Sportverein, eine Kulturinitiative oder einen sozialen Träger handelt. Hier bietet die Stadt des Miteinanders eine Plattform, um genau diesen Austausch zu fördern, Ressourcen zu teilen und voneinander zu lernen.
Trotz all dieser Herausforderungen zeigt sich: Der gesellschaftliche Mehrwert, den Vereine schaffen, ist unbestritten. Und gerade in einer Zeit des Umbruchs sind sie wichtiger denn je – als Orte der Begegnung, der Gemeinschaft und des Engagements.
Fazit
Tulln an der Donau kann stolz auf seine lebendige Vereinslandschaft sein, die mit über 100 Vereinen eine beeindruckende Vielfalt an Betätigungsfeldern bietet – von Kultur und Sport bis hin zu speziellen Interessensgebieten. Diese Vereine sind das Rückgrat des gesellschaftlichen Miteinanders und schaffen Verbundenheit und Zugehörigkeit.
Die Stadt des Miteinanders ergänzt diese Vereinslandschaft mit niederschwelligen, kurzfristigen und weniger strukturierten Aktivitäten. Diese Angebote sind eine Bereicherung, ersetzen jedoch nicht die wertvolle Arbeit der Vereine. Vereine bieten eine strukturierte und langfristige Plattform, die für viele Aktivitäten unverzichtbar ist. Sie ermöglichen es, gemeinsame Ziele zu verfolgen, Infrastruktur zu nutzen und nachhaltige Projekte umzusetzen.
Trotz der aktuellen Herausforderungen, wie steigende Kosten, veränderte Erwartungen an das Ehrenamt und erhöhte Anforderungen an Sichtbarkeit und Kommunikation, bleibt die Arbeit in Vereinen lohnenswert. Vereine leisten einen wesentlichen Beitrag zum Miteinander und sind Orte der Begegnung und Gemeinschaft.
Die Stadt des Miteinanders bietet zusätzliche Möglichkeiten zur Vernetzung und Kooperation, um den Austausch zwischen Vereinen zu fördern und gemeinsame Projekte zu unterstützen. Letztlich geht es darum, die Stärken beider Ansätze zu nutzen und so ein lebendiges und vielfältiges Miteinander in Tulln zu gestalten.
In diesem Sinne: Engagiert euch, bleibt aktiv und nutzt die vielfältigen Möglichkeiten, die Tulln an der Donau bietet – ob in Vereinen oder bei Initiativen der Stadt des Miteinanders. Gemeinsam gestalten wir unsere Stadt lebenswert und zukunftsfähig.