Stadt des Miteinanders Werkstatt 2025
„Wir alle können das „Wetter des Miteinanders“ in der Stadt beeinflussen – und ein paar Sonnenstrahlen spenden“, meinte BĂĽrgermeister Peter Eisenschenk zum Abschluss der diesjährigen Stadt des Miteinanders Werkstatt.
Und tatsächlich: In diesem Raum voller engagierter Menschen war deutlich zu spüren, dass in Tulln viele kleine Sonnenstrahlen aufleuchten – dort, wo Menschen Verantwortung übernehmen, aufeinander zugehen und gemeinsam gestalten. Eingeladen waren diesmal all diejenigen, die in der Stadt eine konkrete Funktion oder Rolle übernehmen: Obleute, Direktor*innen, Initiativenleiter*innen, Gemeinderät*innen, Stadträt*innen, etc.

Ein Miteinander, das man spĂĽrt
Zum Einstieg der Werkstatt tauschten sich die Teilnehmenden an Thementischen aus. In einer ersten Runde ging es darum, einander kennenzulernen – quer durch Generationen, Berufe und Lebensbereiche. Anschließend sammelten die Gruppen, welche Wirkungen und Veränderungen in den vergangenen acht Jahren durch die Initiative Stadt des Miteinanders bereits spürbar geworden sind.
Gemeinsam erleben, was Miteinander bedeutet
Nach dieser inhaltlichen Einstimmung folgte eine erlebnisorientierte Aktion, die zum Nachdenken und Mitmachen anregte. Sie griff einen Gedanken des bekannten Neurobiologen Prof. Dr. Gerald HĂĽther auf, der einst Impulsgeber fĂĽr die GrĂĽndung der Initiative war:
„Wenn Menschen, vor allem auch solche, die sehr unterschiedlich sind, wieder anfangen, miteinander zu reden, zu arbeiten und darüber nachzudenken, wie sie sich gegenseitig ergänzen, um das Zusammenleben in ihrer Gemeinde fruchtbar zu machen, dann entsteht eine Dynamik, die in allen Bereichen spürbar wird.“


Diesen Gedanken machten wir in Tulln ganz praktisch erlebbar:
Wie fühlt es sich an, gemeinsam an einer Sache zu arbeiten, sich zu ergänzen, aufeinander zu achten und aus Vielfalt ein großes Ganzes entstehen zu lassen?
Dabei wurden fĂĽnf Erkenntnisse besonders deutlich:
- Offenheit und Ausprobieren – Wer Neues wagt, schafft Vertrauen und ermöglicht Lernen.
- Zuhören und Abstimmen – Miteinander gelingt, wenn Menschen einander Raum geben.
- Rollen finden und Stärken nutzen – Jede und jeder hat etwas Wertvolles beizutragen.
- Vielfalt als Stärke – Unterschiedliche Perspektiven bringen kreative Lösungen hervor.
- Gemeinsam Ziele erreichen – Aus vielen kleinen Beiträgen entsteht etwas Großes.
Dies war vielleicht die Erkenntnis, das man alleine keine Ahnung hat, wie die Aufgabe zu lösen ist und plötzlich im Gespräch mit den anderen seiner Kleingruppe entsteht eine Idee. Oder die Erkenntnis eigene Stärken zu erkennen, zum Beispiel dass man sehr gut im Delegieren ist und weiß an wen man am besten eine Aufgabe abgibt. Das zeigt, dass es alle Rollen im Miteinander braucht: die Initiatoren und Visionäre, die Gestalter und die Umsetzer. Und nicht alle Menschen können und wollen alle Rollen erfüllen. Es braucht ein Hand in Hand greifen.
Im anschließenden Austausch an den Thementischen wurde darüber gesprochen, was dabei spürbar wurde – und wie das Miteinander in Tulln künftig noch stärker und breiter wirken kann.


Drei zentrale Erkenntnisse aus der Werkstatt
1. Das Miteinander ist in Tulln bereits spĂĽrbar.
Viele erleben die Stadt als freundlich, lebenswert und verbunden.
Ob beim Grätzlfest, am Naschmarkt oder im Verein – Begegnung passiert spontan, Offenheit ist selbstverständlich geworden.
2. Es gibt noch Potenzial, neue Gruppen zu erreichen.
Besonders Kinder, Jugendliche, Zugezogene und Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten sollen noch stärker einbezogen werden. Das Miteinander wächst, wenn jede und jeder einen Platz findet, an dem sie oder er sich einbringen kann.
3. Es braucht Räume und Kommunikation.
Orte wie ein „Haus des Miteinanders“, Plauderbankerln oder Gemeinschaftsgärten machen Zusammenhalt sichtbar.
Ebenso wichtig ist es, positive Geschichten zu teilen – über Social Media, in Vereinen oder einfach im Gespräch mit Nachbarinnen und Nachbarn.



Ein GefĂĽhl, das bleibt
Zum Abschluss sagte BĂĽrgermeister Peter Eisenschenk:
„Danke, jetzt weiß ich, ich bin nicht alleine – ich habe viele Mitstreiter*innen für das Miteinander.“
Dieses Gefühl von Verbundenheit, Verantwortung und Zuversicht war der schönste Ertrag der Werkstatt.
Denn das Miteinander wächst dort, wo Menschen handeln, zuhören, einander Mut machen und kleine Sonnenstrahlen aussenden.


Dein Beitrag zählt
Ăśberleg doch einmal: Wo kannst Du etwas Sonne ins Miteinander in Tulln bringen?
Darum mein Impuls an uns alle: Lasst uns weiterhin „Sonnenstrahlen“ aussenden.
Lasst uns das, was wir gespürt haben, in unsere Nachbarschaften, in unsere Schulen, in unsere Vereine und an unsere Arbeitsplätze tragen.
Die Initiative „Stadt des Miteinanders“ ist eine Einladung an alle Tullnerinnen und Tullner, aktiv am guten Zusammenleben mitzuwirken. Sie wurde auf Impuls von Bürgermeister Peter Eisenschenk ins Leben gerufen und wird von Stefanie Jirgal und Katharina Nast als externe Leitung begleitet. Ziel ist es, das Miteinander in Tulln sichtbar, spürbar und lebendig zu machen – in Schulen, Vereinen, Nachbarschaften und im Alltag.
Bei der erlebnisorientierten Aktion wurden wir von Mag (FH) Florian Schober von www.teambuilder.at unterstĂĽtzt.