„Das war eine extrem positive Veranstaltung. Es war lustig und hat allen Spaß gemacht“, sagt eine Frau, die am „Interreligiösen Pubquiz“ im Minoritenkeller des Tullner Rathauses teilgenommen hat. An acht Tischen wurde über knifflige Fragen gerätselt. „Die Fragen waren oft nicht einfach zu lösen und man musste nach intensiver Beratung in der Tischrunde die wahrscheinlichste Lösung angeben“, meinte ein anderer Teilnehmer. „Man hat einiges dazugelernt“, berichtet ein dritter.
„Großartig war der extrem gut vorbereitete Moderator“, schwärmt eine weitere Teilnehmerin. „Alle haben mitgemacht, und die Stimmung war toll!“
Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Marijan Orsolic, der dafür eigens aus Sankt Pölten angereist war. Dr. Orsolic ist Experte für Weltreligionen. Die vielen internationalen Kontakte, die er von Berufs wegen zu Vertretern der verschiedensten Religionen pflegen konnte, haben ihn auf die Idee zu diesem Veranstaltungstyp gebracht.
Viele Teilnehmer hoben nicht nur die Veranstaltung selbst, sondern auch die besondere Verpflegung hervor. Während die Getränke dankenswerterweise von der Stadt Tulln gestellt wurden, hatte die Gruppe der „Spirituellen Brückenbauer“, gemeinsam mit ihren Gemeinden und Vereinen, für eine bunte Auswahl von typischen Speisen gesorgt.
Das Team der „spirituellen Brückenbauer“ hat sich zur Aufgabe gestellt Brücken zu bauen. Das ist ihnen mit dieser Veranstaltung in vorbildlicher Weise gelungen.
Die Gruppe besteht aus Vertretern der beiden Katholischen Pfarren, der evangelischen und der serbisch-orthodoxen Kirche, sowie der Moschee von Tulln. Der Klerus dieser Glaubensgemeinschaften nahm selbst an dem Quiz teil und mühte sich genauso mit den Fragen ab, wie alle anderen Teilnehmer. Viele merkten an, dass das eine Ideale Gelegenheit gewesen ist, die jeweils anderen kennenzulernen.
Ein Besucher stellte auch einen aktuellen Bezug her und unterstrich, dass Veranstaltungen wie diese gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig sind. „Das waren nicht vier Religionen, das war ein einziges Miteinander! Dass alle Menschen gleich sind und sich gut verstehen können wird selten so deutlich, wie in dieser Veranstaltung. Hier gab es nur ein einziges gemeinsames Interesse, nämlich das Miteinander! Es gab keinerlei Unterschiede.“
Heute, so fährt er fort, wird die Gesellschaft in immer kleinere Teile und Identitäten differenziert und selektiert. „Die Differenzen, die uns dabei aufgetischt werden, sind unerheblich, wenn es um das Gemeinsame geht. Für ein Miteinander ist es völlig egal, ob man groß oder klein, jung oder alt, Mann oder Frau ist, oder welche Religion man hat. Es muss auch egal sein. Wie das geht, haben wir alle an diesem Abend erlebt.“
Dr. Orsolic hat sich übrigens bereit erklärt im Frühsommer ein weiteres Mal zu kommen und mit neuen Fragen ein weiteres Pubquiz dieser Art durchzuführen.