Eine Geschichte über Spatzen und Samurai Kämpfer

Erst vor kurzem bin ich auf diese Geschichte gestoßen, die uns ganz viel zum Nachdenken zum Thema Stadt des Miteinanders bringt:

Der Samurai und der Spatz

Es war einmal ein berühmter Samurai, der über all die Jahre für seine Herren schon viele Kämpfe in unzähligen Kriegen gewonnen hatte. Aber es kam der Tag, an dem er erstmals einen Kampf verlor. Gedemütigt und voller Zorn gegen sich selbst und gegen den Rest der Welt, wollte er seinem nun scheinbar unwürdigen Leben ein Ende bereiten. Er ritt die staubige Landstraße entlang und dachte darüber nach, wie er sich am grausamsten und auffälligsten umbringen könnte.

Plötzlich sah er vor sich auf dem Weg etwas liegen. Er hielt an und erkannte, dass es ein kleiner Spatz war. Dieser lag auf dem Rücken und streckte seine winzigen Füßchen zum Himmel.
Der Samurai, der wegen des Vogels aus seinen Gedanken gerissen worden war, schrie den Spatz an: „Geh mir aus dem weg, du nichtsnutziges Federvieh!“
Der Spatz aber antwortete: „Nein lieber Samurai, das werde ich nicht tun. Ich habe eine große Aufgabe zu verrichten.“

Der Samurai war ganz überrascht und erstaunt über die selbstbewusste Antwort des Vogels. Er stieg von seinem Pferd, beugte sich zu dem Spatzen hinunter und fragte: „Verrate mir, was so wichtig ist, dass du mir den Weg nicht freimachen willst!“ „Oh“ sagte der Spatz, „man hat mir gesagt, dass heute der Himmel auf die Erde fallen wird. Und deshalb liege ich nun hier. Ich werde ihn mit meinen Füßen auffangen.“

Als dies der Samurai hörte, fing er an zu lachen. Er konnte sich kaum beruhigen, so sehr schüttelte es ihn. Prustend rief er: „Was? Du kleines Federknäuelchen willst mit deinen dürren Beinchen den Himmel auffangen?“

Der kleine Spatz erwiderte sehr ruhig und ernst: „Tja, man tut was man kann!“


Ich bin total fasziniert, dass wir von beiden Figuren in der Geschichte etwas Lernen können.

Da ist auf der einen Seite der starke, fast unbesiegbare Samurai und auf der anderen Seite der kleine Spatz, der versucht, mit seinen kleinen Füßen den Einsturz des Himmels zu verhindern.

Aber wenn wir diese Geschichte etwas tiefer auf uns wirken lassen und genauer darüber nachdenken, dann entdecken wir, dass in uns allen etwas von dem Samurai, aber auch von dem Spatz steckt.

Wir können von beiden etwas für unser eigenes Leben lernen!

Von dem Samurai können wir lernen, dass wir uns unserer Erfolge freuen sollten, dass wir dankbar sein sollten für das, was wir erreicht haben. Vielen Menschen geht es wie dem Samurai. Der Samurai, so wird uns berichtet, hat unzählige Kämpfe gewonnen und dennoch will er nach einer einzigen Niederlage seinem Leben ein Ende bereiten. Wir verhalten uns auch oft so wie der Samurai.Wir nehmen unsere Erfolge, das, was uns gelingt, viel zu selbstverständlich hin, aber wenn uns einmal etwas gründlich misslingt, dann stellen wir gleich alles bisher Erreichte infrage.

Von dem Spatz können wir auch eine ganz wichtige Wahrheit lernen:

Niemand verlangt von uns Taten, die eines Samurais würdig sind. Das Einzige, was das Leben von uns verlangt, ist, im Rahmen unserer Möglichkeiten unseren Beitrag zur Bewahrung der Welt zu leisten. Das mag wie beim Spatz manchmal nicht viel sein, aber wenn alle Menschen, die guten Willens sind, mithelfen, diese Welt zu verändern, die Welt heller und menschlicher zu gestalten, werden wir viel erreichen.