Stefanie Jirgal im Gespräch mit Raouf Ajili
Keine Frage 9 Wochen Lock Down waren eine Zerreißprobe für unsere schöne Stadt und deren Bewohner*innen. Glücklicherweise gibt es bei uns in Tulln einen besonderen Spirit, der uns auch solche schwierigen Situationen meistern lässt: eine positive, innere Grundhaltung, die das Miteinander in den Mittelpunkt stellt und darauf vertraut, dass wir auch schwierige Zeiten schon „irgendwie gemeinsam hinkriegen“.
Getragen wird dieser positive Geist von vielen Menschen in Tulln!
Einen davon durfte ich kürzlich kennen lernen. Raouf Ajili hat die Zeit des Stillstands genutzt um ein Projekt auf die Welt zu bringen, das nicht nur regionale Kunstschaffende miteinander verbindet, sondern auch den Tullnerinnen und Tullner die Möglichkeit gibt ihre kreative Seite zu entdecken und zu entfalten. Wie schön ist es, wenn aus Krisen produktive, positive Dinge entstehen und sie als Möglichkeit gesehen werden!
Das hat mich dazu veranlasst heute länger darüber zu berichten:
„Sport und Kunst“, das sind zwei Bereiche, die Raouf Kraft geben. Er hat länger überlegt welche Themen er im Sommer angehen möchte, um auch für andere Tullner*innen ein Betätigungsfeld zu schaffen. Schließlich hat er sich für die Kunst entschieden.
Das Projekt „Sommerwerk Tulln“ entstand.
Auf der Webseite www.sommerwerk.at (nicht mehr online) beschreibt er sehr anschaulich wie der Weg ausgesehen hat und WARUM er sich für Engagement statt Flügel hängen lassen entschieden hat:
Das Sommerwerk soll Menschen in einer Region, helfen die entfaltende Kraft des Sommers zu nutzen und mit einem abwechslungsreichen, künstlerischen Sommerangebot zu glänzen.
Die Stadt bietet eine hervorragende Infrastruktur für Bewohner, Gäste und Urlauber, um die Sommermonate lebenswert zu gestalten. Wir möchten nun dazu beitragen und ein lebendiges Sommerprogramm für Groß und Klein, aus der Region und für die Region, schaffen.
Weiters warum die Motivation entstanden ist:
Stell dich diesen Sommer ins Zentrum deiner Wahrnehmung und entfalte dein Potenzial – Es ist unbegrenzt!
In einer Stadt wo andere Urlaub machen, leben wir. Wo sich einst große Künstler inspirieren ließen, bewegen wir uns. Nutzen wir diesen tollen Background um voneinander zu lernen und tauchen zusammen in eine neue Welt der individuellen Potenzialentfaltung ein.
Dieses Projekt entstand in kürzester Zeit um der Krise zu trotzen, denn persönliche Entfaltung muss nicht in einem Ashram in Indien passieren, im Sommerurlaub auf Korfu oder am Strand von Rio de Janeiro. Alles was du brauchst um ein Stück neues „Ich“ zu entdecken findest du heuer in Tulln. Das SommerWerk Tulln 2020 möchte in Kooperation mit all seinen KünstlerInnen und PartnerInnen, trotz ‚Krise‘, diesen Sommer zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
So entstand ein vielfältiges Programm mit 17 Workshops zu Tanz, Musik, Gesang und Philosophie. Die Künstler*innen stammen entweder direkt aus Tulln oder aus der Region mit Tulln Bezug.
Trau dich etwas Neues zu probieren oder ein Talent weiter auszubauen!
Wer sich engagiert findet auch Steine auf dem Weg
Alle, die schon mal was Größeres organisiert haben, wissen dass der Weg bis zur Umsetzung nicht geradlinig verläuft. Es kommt vor, dass man auf Unverständnis stößt („Aber dies oder das gibt es doch eh schon!“) oder auf persönliche Befindlichkeiten („Warum hast du mich nicht gefragt, ob ich auch mitmachen möchte?“).
Wir haben irgendwann mal gelernt, dass wir nicht über die unangenehmen Dinge sprechen, dass wir nach Außen hin strahlen und alles super ist. Doch in 99 % der Fälle ist dem nicht so. Und ich verrate dir etwas: das ist komplett normal und ich wünsche mir, dass wir mit dieser Verletzlichkeit „nicht perfekt zu sein“ leben lernen.
Was zählt ist der Wille gemeinsam zu gestalten und voneinander zu lernen, auch wenn das bedeutet irgendwann Mal am Weg Fehler zu machen. Das stärkt uns doch nur mehr!
Ich bin Raouf sehr dankbar, dass er sich dieser Verletzlichkeit gestellt hat und sein Projekt durchgezogen hat. Es kann sehr viel daraus entstehen und wer weiß was in den nächsten Jahren daraus wachsen kann?
Tulln hat schon viele berühmte Künstler hervorgebracht!
Dinge auf die Welt bringen. Hinfallen. Aufstehen. Weiter gehen!
Mit dieser Erzählung möchte ich auch dich ermutigen zu erkunden, wo du statt Unzufriedenheit, Mangel, Ärger etwas Sinn stiftendes, Produktives oder Inspirierendes auf die Welt bringen kannst? Frei von der Angst „es könnte irgendwas nicht passen“, „jemand könnte dagegen sein“ oder „was, wenn es nicht perfekt ist“.
Wir von Stadt des Miteinanders unterstützen positive Herangehensweise, Blick für das Miteinander in Tulln und Mut Neues auf die Welt zu bringen.
Wenn du dich in einem kleinen Schritt üben möchtest, dann könntest du vielleicht ein eigenes Interesse oder Hobby im Rahmen des heurigen Aktivsommers anderen Tullnerinnen und Tullnern näher bringen.
Interesse? Dann schau mal hier oder kontaktiere uns!