Tulln zu Gast bei den Rhabarber Haberern

Nach 2 Monaten Zwangspause aufgrund der COVID-19 Situation, war es schön wieder ein Tulln zu Gast Treffen abhalten zu können. Das Interesse war groß, viele sehnten sich nach Gesellschaft und Abwechslung. Wir vereinbarten zwei Startzeiten und fixe Voranmeldungen, um die jeweiligen Gruppen den Maßnahmen entsprechend klein zu halten und auch um dem Platz vor Ort gerecht zu werden. Kurz vorm Start zog allerdings etwas anderes Aufmerksamkeit auf sich: direkt neben uns ereignete sich auf der Königstetter Straße ein Verkehrsunfall, wo wir den Notruf verständigten und Erste Hilfe leisteten. Etwas irritiert von diesem Vorfall, konnten wir dann mit kurzer Zeitverzögerung in die Welt der Tulln Food Coop eintauchen: 

Was ist eine Food Coop überhaupt?

Eine Food Coop ist ein Zusammenschluss von Haushalten, die selbst organisiert Produkte direkt von lokalen Produzent*innen beziehen. Sie ist eine Alternative zum vorherrschenden Lebensmittelsystem:

  • Gemeinsamer Einkauf von saisonal, regional, sowie biologisch und sozial gerecht produzierten Lebensmitteln.
  • Aufhebung der Anonymität zwischen Produzent*innen und Konsument*innen
  • Vernetzung und Austausch mit Gleichgesinnten in der Umgebung
  • Gemeinsame, basisdemokratische Entscheidungsfindung
  • Selbstorganisation anfallender Aufgaben wie Bestellung, Lagerdienst, etc.

Food Coop Rhabarer-Haberer, Verein zur Förderung der Ess- und Bodenkultur, Königstetter Straße 94, 3430 Tulln

Oliver erklärt uns wie eine Food Coop funktioniert und aufgebaut ist.

Lagerhaltung – alle Mitglieder können hier jederzeit Waren abholen.

Verkostung einiger regional bezogener Lebensmittel zum Ende des Besuchs.

Was wir über das Miteinander in einer Food Coop („Cooperation“) gelernt haben

Mitgliedern einer Foodcoop ist es wichtig Verantwortung über die eigene Ernährung, Versorgung, aber auch über die Aspekte der Nachhaltigkeit und der Umwelt zu übernehmen. Ihnen ist ein gelungenes Miteinander zwischen den Mitgliedern, aber auch zwischen Produzenten(familien) und Mitgliedern relevant. Wissen, wo das Essen und Trinken herkommt, nimmt so eine noch viel stärkere Bedeutung an.

Klar kann es immer wieder zu unterschiedlichen Meinungen kommen, doch genau das macht die Sache lebendig. Unterschiedliche Perspektiven bereichern die Gruppe.

Entscheidungen werden nach einem basisdemokratischen Prinzip getroffen, d.h. als Mitglied hast du immer Einfluss darauf was gemacht wird, was bestellt wird, etc. Das gibt einem viel Gestaltungsraum. In unterschiedlichen Themengruppen bringen die Mitglieder ihre Stärken ein.

Gegenseitiges Vertrauen ist eine wichtige Säule: darauf, dass alle ihre Aufgaben gut erledigen um das Werkl am laufen zu halten. Aber auch darauf, dass beim Abholen nur das genommen wird, was bestellt wurde oder auch richtig Beträge eingebucht werden. So betrachtet, kann man sogar sagen, Vertrauen ist die Basis, ohne Vertrauen funktioniert es nicht.

Verpackungsmüll wird weitgehend eingespart, Vieles gibt es im großen Gebinde zum Selbstabfüllen
Auch im zweiten Lagerraum ist viel Fläche für Lebensmittel. Dort lagern z.B. Kartoffel, Eier, Bier
Per Barcode scannst du deine ID, holst dir die benötigten Lebensmittel und buchst sie über den Laptop ein.

Neugierig geworden? Möchtest du mehr erfahren?

Die Food Coop steht dir jederzeit für Infos und Rückfragen zur Verfügung. Klick zum Beispiel auf diesen Link und finde Unterlagen zu den Statuten und wie du Mitglied werden kannst.

Vielen Dank, dass Tulln bei euch zu Gast sein durfte. Den Teilnehmern hat es sichtlich Freude bereitet.

Food Coop Rhabarer-Haberer, Verein zur Förderung der Ess- und Bodenkultur, Königstetter Straße 94, 3430 Tulln