Erstes Treffen der Religionsgemeinschaften

Ein historischer Moment für Tulln

Die Stadt des Miteinanders soll Verbindungen und Brücken bauen um die Verbundenheit, das Miteinander und die gemeinsame Stärke in Tulln zu fördern. Da war es nahe liegend, dass das Thema „Religion“ eine große Rolle spielt. In Zeiten von großen Spannungen zwischen Religionsgemeinschaften, Angst vor Islam und Andersgläubigen bis hin zu Abwendung von Religion allgemein und Suchen von neuen Sinn gebenden Themen (Sport, Nahrung, etc.), ist es spannend zu sehen, ob es so etwas wie ein Miteinander der Religionen überhaupt geben kann.

So gab es seitens der Projektleitung von Stadt des Miteinanders Gespräche um in einem ersten Schritt die größten Religionsgemeinschaften von Tulln an einem Tisch zu versammeln. Dieses Treffen fand am 20. September 2019 statt und anwesend waren:

Krzysztof Kowalski (Stadtpfarrer)
Reginald Ekejme (Pfarrer St. Severin)
Eva Tiefenbacher (Vertreterin für Ulrike Nindler, evang.)
Senad Kusur (Imam)
Vejlko Savic (serb. orth. Kirche)
Ernst Fürlinger (Kath. Theologe, Professor, Spezialist für interreligiösen Dialog)

Die Leitung hatte die Stadt des Miteinanders, vertreten durch:

Stefanie Jirgal (vertrat auch die Position der Mediation)
Michael Vogler (vertrat auch die Position der Philosophie)

Atmosphäre der Kollegialität und des Respekts

Das historische Treffen war geprägt von einer positiven Atmosphäre der Kollegialität und von Respekt zueinander. Alle Vertreter*innen kamen überein, dass ein Dialog über das Miteinander der Religionen in Tulln wichtig ist und dass sie bereit dazu sind. Ganz konkret könnte es bereits in der ersten Jahreshälfte 2020 zu einer gemeinsamen Aktion kommen, näheres dazu soll aber in weiteren Treffen erörtert werden. Die Offenheit aller Vertreter*innen ist ein erster, enormer Schritt in eine friedliche, gemeinsame Zukunft in Tulln, die das gegenseitige Verständnis und das Gefühl des Miteinanders stärken wird.

Tulln geht voran

Tulln geht hier voran und zeigt wie es gelingen kann unterschiedliche Perspektiven nachbarschaftlich abzubilden. Den Moment der Zusammenkunft haben wir fotografisch festgehalten im Foyer der Stadtgemeinde Tulln, wo just einen Tag davor der „Turm zu Babel“ – gebaut aus Bioblo Steinen – aufgestellt wurde. (Anm.: Der Turm wurde in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum anlässlich einer Bruegel Ausstellung von den Machern von Bioblo gebaut, stand bis vor kurzem in Melk und hat nun eine Heimat in Tulln gefunden.)

Das Motiv und seine Symbolik kann zweifelsohne unterschiedlich interpretiert werden, wir sehen es als Bild eines gemeinsamen Projekts, das im gegenseitigen Respekt und wertschätzenden Umgang miteinander – unabhängig von religiöser oder sonstiger Herkunft – gipfeln soll. Somit steht der Turm für uns für positive Aufbruchstimmung – wir freuen uns schon sehr auf die weitere Zusammenarbeit.